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Beinvegni ella medelina

Das Tal ins Haus geholt

Essen, Trinken, Schlafen, Sein. Schönheit in der Einfachheit. Liebe bis ins Detail. Willkommen in der medelina.

In der medelina gibt es Betten zum Übernachten und einen Saal in dem gespiesen wird. Beherbergung im besten Sinne also. Neben dem, oder eher gleichzeitig, werden in der medelina die kulturellen Schätze des Val Medel sichtbar, greifbar und spürbar. Die medelina ist mehr als ein Hotel. Sie soll ergänzen und verbinden. Es ist ein Erholungsort für Ruhesuchende, ein Ausgangsort für Naturliebende, regionalverankerte kulinarische Höhenflüge und es stehen kulturelle Leckerbissen auf dem Programm.


Eier und Brot mit Herz

Livia, Rico und ihr Team haben im Januar 2017 die Türen der medelina geöffnet. Die Basis wurde mit der Renovation des Hauses gelegt. Der heimelige Holzduft, der sich durch den ganzen Innenbereich zieht, ist dem Massivholz aus dem die Betten, Tische, Stühle, Böden und Decken gebaut wurden, geschuldet. Die angenehme, entspannte Atmosphäre schaffen die Menschen, die in der medelina arbeiten und wirken, täglich aufs Neue. In den vier Jahren seit der Eröffnung ist die Idee von innen heraus organisch weiter gewachsen.

Zum Frühstück gibt es Eier von den eigenen Hühnern. Der Salat wächst im Garten. Das Brot wird im Haus gebacken. Das Jogurt ist selbstgemacht. Mittlerweile gibt es im eigenen kleinen Laden ausgesuchte, teils hausgemachte Produkte zum Kaufen. Ein Stück Val Medel zum Mitnehmen.

Die eigenen Produkte sind ein Teil dessen, was in der medelina für die Umwelt getan wird. Livia erklärt, dass ihnen der Bezug zur Sache wichtig ist. Es soll im Kontext, in dem sie arbeiten und leben, Sinn machen. Saisonalität und Regionalität sind zentral. Dass dadurch Transportwege kurz gehalten werden können, ist ein positiver Nebeneffekt, mit dem CO2 eingespart wird. Livia ist überzeugt, dass es nötig ist, dass wir alle uns damit auseinandersetzen, wie wir uns in Zukunft ernähren.

«Vieles was heute selbstverständlich ist, wird das in Zukunft nicht mehr sein.»
Livia Werder


Wie ein rundes Ganzes entsteht

Die Idee für das Hotel „plus“ im Bergdorf Curaglia hat Rico entwickelt, als er bei der Gemeinde arbeitete. Livia kam zum Projekt hinzu, als es an die Umsetzung ging. Die beiden sind Quereinsteiger*innen. Ein Beirat begleitet sie fachlich, die Verantwortung im Tagesgeschäft verteilen sie auf mehrere Schultern im Team. In der medelina arbeiten Menschen. Das darf und soll für die Gäste spürbar sein.

Nach den Jahren als Regionalentwickler schätzt Rico es, ein Projekt selbst umsetzen zu können. Er ist in Disentis, dass nur einen Steinwurf von Curaglia entfernt ist, aufgewachsen. Dann ist er weggezogen und wieder zurückgekehrt. Livia ist in der Region Zürich aufgewachsen. Sie hat einen Hintergrund in der Sozialen Arbeit. Irgendwann wurde es ihr zu eng in der Stadt. Sie schätzt es, etwas machen zu können, den Kontakt mit den Gästen, aber auch das draussen in der Natur sein und das Leben eng verbunden mit der Landwirtschaft. Die Freude am und die Leidenschaft für das Projekt ist bei beiden auf eine unaufdringliche Art spürbar.

«Einerseits hier (Curaglia) abgeschieden sein, aber andererseits durch die Tätigkeit und das Haus das Gefühl haben in der Welt drin zu sein.» Livia Werder

Von der Sinnhaftigkeit des Lebens und der Tourist*innen im Berggebiet

Die Bergtäler per se zu beleben und belebt zu halten ist aus Ricos Sicht kein Muss. Das Val Medel hat viel Eigenes: den romanischen Dialekt, die Geschichte und es ist wunderschön, ist Rico überzeugt. Auf den kleinen Geschichten aufzubauen und etwas mit Inhalt zu tun, damit möchten sie ihren Beitrag leisten, dass auch in 20 Jahren noch Menschen im Tal leben und arbeiten. Für Livia persönlich ist es ein wichtiger Lebensraum und sie kann sich vorstellen, dass dieser in Zukunft an Wichtigkeit gewinnen wird – nicht nur für Tourist*innen.

Eine gewisse Sinnhaftigkeit steckt gewiss im Schaffen von ansprechenden Angeboten zur Erholung in der Nähe. Der Ausgleich zum hektischen Leben in den Städten ist und bleibt wichtig. Die Anreise ist ein entscheidender Faktor für eine umweltfreundliche Reisegestaltung. Vereinfacht: je kürzer die Anreise, desto besser. Jeder Gast, der sich für Ferien in den nahen Bergen, anstelle der fernen Strände entscheidet, schont die Umwelt. Eine Zugfahrt durch die malerische Bündnerlandschaft und ein paar Tage Eintauchen ins Bergtal – Erholung pur.

An einem schönen Septemberwochenende im Jahr 2021 haben wir in der medelina in Curaglia gut geschlafen und grossartig gegessen. Livia Werder, Rico Tuor und ihr Team haben uns erneut (wir waren nicht das erste und bestimmt nicht das letzte Mal zu Gast) eine erholsame Auszeit bei ihnen in den Bergen ermöglicht.
Anmerkung: Zum Zeitpunkt der Publikation führt Rico die medelina mit Sonia und Sven weiter, Livia hat das Team verlassen.

Produktion: Cristina, Marcus
Aufnahmen: Marcus
Komposition: Angelo
Text: Cristina

Produziert September 2021
Publiziert März 2022

© Verein Kollektiv Piz 2022

Weiterführende Quellen für Interessierte:

– Treibhausgasbilanz verschiedener Ferienszenarien, ESU-services GmbH, Alex König, Niels Jungbluth, Geneviève Doublet, WWF Schweiz (2014)

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